Gerade in größeren Kaufhäusern, in denen nicht nur die Kunden, sondern auch die Angestellten oft den Überblick verlieren, ist der Bedarf an Kaufhausdetektiven hoch. Dieser ist für die Diebstahlprävention und für das Aufspüren von Dieben zuständig.
Wer Kaufhausdetektiv werden möchte, sollte sich den Voraussetzungen bewusst sein. Diese lassen sich in unterschiedliche Bereiche unterteilen.
Hier finden Sie typische Aufgabengebiete eines Kaufhausdetektivs:
Da es bei der Tätigkeit als Kaufhausdetektiv zu Auseinandersetzungen mit Dieben kommen kann, sind bestimmte Zusatzversicherungen sinnvoll:
Im Gegensatz zum Privatdetektiv, dessen Berufsbild sich schon in den zuständigen Paragraphen der Gewerbeordnung von dem des Kaufhausdetektivs unterscheidet, ist dieser lediglich damit beauftragt und dazu befugt in den Räumen des Kaufhauses zu agieren. Dort kann er aber von mehr Rechten Gebrauch machen (bspw. Dieb festhalten) als ein Detektiv. Die Kunden und Mitarbeiter werden somit hauptsächlich in Sachen Waren- und Geldaustausch überwacht.
Dies unterscheidet sich grundlegend von den Ermittlungspraktiken eines Privatdetektivs, dessen Aufgabe es ist, zu observieren, zu ermitteln und Informationen auszuwerten – dies alles, um Beweise für eine Straftat oder andere vermutete Sachverhalte zu sammeln. Diese Ermittlungen reichen ggf. auch in die privaten Bereiche der überwachten Personen hinein.
Ein Privatdetektiv darf also grob betrachtet alles, was nicht verboten ist – der Kaufhausdetektiv darf alles, wozu er die Befugnis erlangt hat.
Der Berufsweg eines Privatdetektivs unterscheidet sich deshalb auch. Hier finden Sie Informationen zur Ausbildung zum Detektiv.
Für die weiterführende Qualifikation und die Reputation eines Kaufhausdetektiven ist es ratsam, Weiterbildungskurse zu besuchen und Fernkurse zu belegen, um Aufbauqualifikationen zu erlangen und das Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Hierbei hilft die ZAD und das Fortbildungsangebot der IHK.
In § 34 a GewO ist geregelt, dass die Erlaubniserteilung für die Ausübung eines Berufes im Bewachungsgewerbe unter anderem von der vorherigen Unterrichtung über rechtliche Vorschriften und einer bestandenen Sachkundeprüfung abhängt. Sogenannte Citystreifen oder Sicherheitswachten sowie auch Türsteher unterliegen der gleichen Regelung.
Ausgenommen davon sind Personen, die bestimmte Ausbildungsabschlüsse haben, zum Beispiel für den mittleren Polizeidienst, den mittleren Justizvollzugsdienst, den Bundesgrenzschutz etc. sowie Personen, die seit 1. Januar 2003 für mindestens 3 Jahre ununterbrochen im Bewachungsgewerbe tätig waren.
Die Sachkundeprüfung seitens der IHK dient der Unterrichtung, der im Bewachungsgewerbe tätigen Personen in rechtlichen Vorschriften sowie Pflichten und Befugnissen ihres Fachs und der praktischen Anwendung der selbigen. In der Sachkundeprüfung wird das Wissen um das Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung geprüft, was Gewerberecht und Datenschutzrecht mit einschließt.
Zudem wird das Wissen hinsichtlich der Inhalte des Bürgerlichen Gesetzbuches sowie des Straf- und Strafverfahrensrecht vertieft. Weitere Inhalte sind die Unfallverhütungsvorschriften, der Umgang mit Menschen, Verhalten in Gefahrensituationen, der Umgang mit Waffen, Techniken zur Deeskalation in Konfliktsituationen und Grundkenntnisse in der Sicherheitstechnik.
Ein paar Fakten zu der bevorstehenden Herausforderung:
Sollten Sie eine Ausbildung zum Kaufhausdetektiv antreten wollen, finden Sie hier noch ein paar Hintergrundinformationen zur Anstellung, hinsichtlich dem zu erwartenden Lohn, Arbeitszeiten, Urlaub etc.
Je nach Bundesland und abhängig von der Existenz eines Tarifvertrags liegt der Stundenverrechnungssatz für einen Kaufhausdetektiv
Achtung: Bedenken Sie, dass die Arbeitszeit- & Urlaubsregeln nur für Arbeitnehmer gelten, also Berufstätige im Angestelltenverhältnis.
Der Kaufhausdetektiv nutzt, wenn er sich nicht persönlich in den Verkaufsräumen aufhält, die Überwachungskameras des Kaufhauses – wenn vorhanden. Mit den Kameras ist er in der Lage, den ganzen Bedienungs- und Verkaufsbereich im Auge zu behalten und eventuelle Straftäter ausfindig zu machen.
Arbeitet ein Team von Kaufhausdetektiven im entsprechenden Kaufhaus, so kann jener, der an den Monitoren eine auffällige Person entdeckt hat, per Funk einem zweiten Kaufhausdetektiv Bescheid geben und ihn so zum Standort des Verdächtigen lotsen beziehungsweise ihn beschreiben, sodass der zweite Mann an der Kasse auf den Verdächtigen warten kann.
Da von Ladendieben keine Bewaffnung zu erwarten ist, gehört Ausrüstung zur Selbstverteidigung (Pfefferspray, Schlagstock, Handschellen/Kabelbinder, etc.) nicht zum Standard-Equipment eines Kaufhausdetektivs. Er sollte eher auf eine gute körperliche Verfassung, genügend Menschenkenntnis und eventuell über Techniken einer Selbstverteidigungs- und/oder Kampfsportart verfügen.
Bewaffnetes Personal sollte eher von einer Sicherheitsfirma kommen und nicht zu normalen Geschäftszeiten eingesetzt werden, schon gar nicht im Verkaufsraum. Dies könnte die Kunden nur unnötig verunsichern.